Die Kunst der wohlgewählten Worte
Woyzeck Zusammenfassung

Woyzeck Zusammenfassung

Wenn Du nach einer Woyzeck Zusammenfassung gesucht hast, dann vermutlich deshalb, weil man Dich in der Schule damit quält – äh, erfreut. Vielleicht möchtest Du überprüfen, ob Du beim Lesen alles richtig verstanden hast. In diesem Fall findest Du auf dieser Seite eine detaillierte Inhaltsangabe zu allen Szenen des Dramas. Möglicherweise gehörst Du aber auch zu den schwarzen Schäfchen, die gerade ganz dringend eine kurze Woyzeck Zusammenfassung brauchen, weil sie *hust hust* keine Zeit für die Lektüre hatten. Auch wenn bis zur Abi Prüfung noch genug Zeit wäre, das ganze Werk zu lesen – es ist nämlich rekordverdächtig kurz – gibt es hier für Dich eine Woyzeck Zusammenfassung für Eilige.

Einfach weiterscrollen, dann findest Du alle wichtigen Fakten auf einen Blick…

Woyzeck Zusammenfassung kurz & übersichtlich

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Franz Woyzeck, dreißig Jahre alt, ist Fußsoldat und bettelarm. So arm, dass er nicht einmal Marie, die Mutter seines Kindes, heiraten kann. Das wenige Geld, das er verdient, bringt er sofort zu ihr, um damit den gemeinsamen Sohn zu ernähren.

Um seinen bescheidenen Sold aufzubessern, hat Woyzeck zwei Nebenjobs: Er rasiert regelmäßig seinen Hauptmann. Außerdem stellt er sich einem Doktor als Versuchsobjekt für eine Erbsendiät zur Verfügung. Drei Monate lang isst er nichts anderes als Erbsen. Die einseitige Ernährung hat extreme körperliche Auswirkungen auf ihn. Er bekommt unkontrollierbare Zitteranfälle und Halluzinationen.

Während der Hauptmann sich am liebsten über Woyzeck lustig macht, weil dieser ungebildet und perspektivlos ist, nutzt der Doktor ihn auf kaltblütige Weise aus. Ein starkes Motiv in Georg Büchners Drama Woyzeck ist die Frage, was uns Menschen vom Tier unterscheidet. Reicht unser Verstand allein aus, um uns menschlich zu machen? Woyzeck jedenfalls wird von denen, die gesellschaftlich über ihm stehen – also von ziemlich allen – wie ein Tier behandelt.

Seine Lebensgefährtin Marie wird von einem Tambourmajor (Anführer und Taktgeber der Militätparade) umworben. Weil er besser aussieht als Woyzeck und es sich außerdem leisten kann, ihr goldene Ohrringe zu schenken, beginnt Marie eine Affäre mit dem Tambourmajor. Sie zeigt sich sogar mit ihm in der Öffentlichkeit, indem sie mit ihm in ein Wirtshaus zum Tanzen geht.

Woyzeck wird zum Mörder: Unverzeihliches Verbrechen oder Verzweiflungstat?

Um Marie und seinen Sohn zu ernähren, hat Woyzeck seine Gesundheit und seine Würde geopfert. Nun verspotten ihn alle, weil Marie ihn betrogen hat. Damit verliert er das letzte, was ihm geblieben war: Seine Familie.

Woyzecks seelische Stabilität ist endgültig dahin. Er hört Stimmen, die ihm befehlen, Marie zu töten. Also schenkt er all seine Besitztümer seinem einzigen Freund und Kameraden Andres, kauft sich ein Messer von seinem letzten Ersparten, führt Marie aus der Stadt hinaus an einen Teich und ersticht sie.

Daraufhin geht er ins Wirtshaus, wo die anderen Gäste Blut an seinem Ärmel entdecken. Er flieht vor den misstrauischen Fragen und kehrt zurück zum Tatort, um das Messer im Teich zu versenken und das Blut von sich abzuwaschen.

Das Ende des Dramas bleibt weitestgehend offen. Weil Woyzeck ein unvollendetes Fragment ist, streiten Literaturwissenschaftler sich bis heute über die finale Reihenfolge und Deutung der Szenen. Je nach Interpretation des Inhalts könnte man davon ausgehen, dass Woyzeck eventuell im Teich ertrinkt oder aber nach seiner Tat gefasst wird.

Der historische Woyzeck ist für den Mord an seiner Geliebten hingerichtet worden.

Diese unterhaltsame Woyzeck Zusammenfassung dauert eine Minute und hilft Dir, die Handlung noch einmal in aller Kürze zu überblicken:

Woyzeck Zusammenfassung der einzelnen Szenen

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Bevor wir uns der Szenenzusammenfassung widmen, hier noch ein wichtiger Hinweis: Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Woyzeck um ein Fragment. Als Georg Büchner 1837 im Alter von gerade einmal 23 Jahren starb, hinterließ er ein paar handbeschriebene Papierbögen, auf denen einige Passagen durchgestrichen wurden, andere wiederum in bearbeiteter Form doppelt vorkamen.

Dieser dürftige Blätterstoß war Woyzeck, ein zwar kurzes aber künstlerisch reiches Drama. Leider hatte Georg Büchner die Seiten nicht nummeriert. Daher wird die korrekte Reihenfolge der Szenen immer noch diskutiert. Ebenfalls umstritten ist, welche Version der mehrfach auftauchenden Szenen die von Büchner favorisierte sei und ob die durchgestrichenen Passagen ein Recht auf Veröffentlichung besitzen oder nicht.

Hinzu kommt, dass die Handschrift des Autors zum Teil unleserlich und die Tinte verblasst ist. Manche Wörter und Satzzusammenhänge können bis heute nicht eindeutig entziffert werden. Die originalen Handschriften Büchners existieren zwar noch, allerdings hat der Zahn der Zeit so stark an ihnen genagt, dass wir die Hoffnung auf eine Transkription, die einhundertprozentig dem Sinn des Autors entspricht, wohl aufgeben müssen.

War Woyzeck zum Zeitpunkt von Büchners Tod überhaupt schon fertiggestellt oder hätte er noch Szenen hinzugefügt, wenn er gekonnt hätte? Wir werden es nie erfahren.

Die folgende Woyzeck Zusammenfassung aller Szenen orientiert sich an der heute gebräuchlichen Lese- und Bühnenfassung, die auf der 1967 erschienenen Ausgabe von Werner R. Lehmann basiert.

1) Freies Feld. Die Stadt in der Ferne

Woyzeck und sein Kamerad Andres schneiden Stöcke.* Dabei singt Andres ein Lied vor sich hin und ignoriert weitgehend Woyzecks düsteres Gerede: Er glaubt, sich an einer Hinrichtungsstätte der Freimaurer (Geheimbund) zu befinden, hat Halluzinationen von Feuer am Himmel und „Getös wie Posaunen“. Aus Angst reißt er Andres mit sich ins Gebüsch, um sich zu verstecken.

2) Die Stadt

Marie sitzt mit ihrem kleinen Sohn Christian am Fenster und beobachtet die draußen vorbeiziehende Militärparade. Der Tambourmajor, der vor der Militärkapelle hermarschiert und sie dirigiert, grüßt Marie, die offensichtlich sehr von ihm beeindruckt ist. Die Nachbarin Margreth, die sich aus einem der angrenzenden Fenster lehnt, hat das beobachtet und stichelt, Marie würde sich mit jedem einlassen.

Daraufhin schlägt Marie ihr Fenster zu und singt Christian ein Lied, das ihre Situation als Mutter eines unehelichen Kindes beschreibt. Zudem nennt sie ihren Sohn zärtlich „Hurenkind“, was vermuten lässt, dass sie sich gezwungenermaßen mit der offenen Verachtung der Menschen abgefunden hat.

Da klopft Woyzeck ans Fenster. Er gibt Marie sein frisch verdientes Geld und erwähnt, dass er sich verfolgt fühlt. Er wirkt gehetzt, beachtet seinen Sohn Christian nicht, und bricht schnell wieder auf. Marie wird bei seinem Anblick unheimlich zumute.

3) Öffentlicher Platz. Buden. Lichter

Woyzeck und Marie besuchen gemeinsam den Jahrmarkt. Er ist guter Stimmung, fühlt sich in Gesellschaft der Gaukler wohl, obwohl diese ihn an die eigene Sterblichkeit („Wir müssen alle sterbe, das ist uns wohlbekannt!“) und Armut („Arm Mann, alter Mann! Arm Kind!“) erinnern.

Vor einer Bude wirbt ein Ausrufer mit einem Pferd, einem als Soldat verkleideten Affen und einem Kanarienvogel. Er verspricht, die Tiere wären so vernünftig wie Menschen und könnten die Zukunft voraussagen. Woyzeck und Marie beschließen, sich die Vorstellung anzuschauen.

Unteroffizier. Tambourmajor

Auch der Tambourmajor ist mit einem Unteroffizier auf dem Volksfest zugegen. Als sie Marie in der Menge erblicken, tauschen sie anzügliche Bemerkungen über ihre Attraktivität und beschließen, ihr zu folgen.

Das Innere der Bude

Der Ausrufer bezeichnet das Pferd als Professor an der Universität, als Gelehrten, und verhöhnt damit die menschliche Vernunft. Als er das Publikum nach einer Uhr fragt, von dem das Pferd die Zeit ablesen soll, reicht der Tambourmajor ihm seine Taschenuhr. Marie klettert auf einen Platz in der ersten Reihe, um nichts zu verpassen, und lässt sich dabei vom Tambourmajor helfen.

4) Kammer

Marie sitzt allein in ihrem Zimmer und betrachtet sich mit einem Paar Ohrringe, die der Tambourmajor ihr geschenkt hat, im Spiegel. Obwohl sie sich ihre Armut eingestehen muss, findet sie, dass sie mindestens so schön sei wie „die großen Madamen“, die reich genug sind, um sich herauszuputzen.

Als Woyzeck eintritt, bedeckt sie instinktiv ihre Ohren mit den Händen, um die Ohrringe zu verstecken. Sie behauptet, sie habe den Schmuck gefunden. Nachdem Woyzeck ihr sein frisch verdientes Geld übergeben und sie wieder verlassen hat, überkommt Marie doch ein schlechtes Gewissen. „Ich bin doch ein schlecht Mensch. Ich könnt mich erstechen.“

5) Der Hauptmann. Woyzeck

Woyzeck bessert seinen Lohn auf, indem er den Hauptmann rasiert. Dieser schwelgt währenddessen in oberflächlichen pseudophilosophischen Betrachtungen, denn er will Woyzeck seine soziale und intellektuelle Überlegenheit demonstrieren. Er macht sich über Woyzeck lustig und klagt ihn wegen seines unehelichen Sohnes an: „Er hat keine Moral!“

Darauf erwidert Woyzeck, er würde sich moralisch verhalten, wenn er reich wäre. Da er aber in Armut lebt, kann er es sich nicht leisten, tugendhaft zu sein. Er sagt: „Es muss was Schöns sein um die Tugend, Herr Hauptmann. Aber ich bin ein armer Kerl.“

Darauf weiß der Hauptmann nichts Kluges zu erwidern, er fühlt sich „angegriffen“ und schickt Woyzeck fort.

 

6) Kammer

Der Tambourmajor ist in Maries Kammer. Sie bewundert ihn und ist stolz darauf, dass er sie attraktiv findet: „Ich bin stolz vor allen Weibern.“

Tatsächlich findet der Tambourmajor sich selbst ebenfalls unwiderstehlich. Er prahlt damit, dass er in seiner Uniform großartig aussehe und alle ihn für eine Männlichkeit loben. Daraufhin ist Marie offenbar nicht mehr so wild auf ihn wie zuvor. Als er mit ihr schlafen will, widersetzt sie sich zunächst, gibt dann aber doch nach.

 

7) Auf der Gasse

Woyzeck ahnt, dass Marie ihn betrogen hat, kann aber keinen Beweis dafür finden. Wütend konfrontiert er sie damit, doch sie antwortet ausweichend und gibt ihr Verhältnis mit dem Tambourmajor nicht zu.

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8) Beim Doktor

Woyzeck stellt sich dem Doktor gegen Bezahlung als Versuchsobjekt zur Verfügung – er isst seit drei Monaten nichts anderes als Erbsen und der Doktor untersucht den Effekt, den es auf seinen Körper und seine Psyche hat.* Der Doktor hat gesehen, wie Woyzeck auf die Straße uriniert hat, und regt sich fürchterlich darüber auf. Er verlangt eine Urinprobe von Woyzeck, dieser kann sie aber nicht liefern, weil seine Blase ja bereits geleert ist.

Als Woyzeck dem Doktor anvertraut, dass er Stimmen hört und Wahnvorstellungen hat, ist der Doktor entzückt und verspricht ihm eine Gehaltserhöhung. Er behandelt Woyzeck nicht mit Menschlichkeit, sondern kalt und distanziert: „Er ist ein interessanter casus (Fall), Subjekt Woyzeck.“

9) Straße

Der Doktor und der Hauptmann begegnen sich auf der Straße und während eines kurzen Schlagabtausches wird klar, dass sie beiden sich nicht ausstehen können. Der Doktor sagt dem Hauptmann einen baldigen Schlaganfall voraus und kündigt an, mit ihm Experimente an ihm durchzuführen, falls er davon eine Lähmung zurückbehalten sollte. Wiederum bezeichnet der Hauptmann den Doktor als einfältig.

Doch als Woyzeck auftaucht, beginnen beide einstimmig, ihn zu verhöhnen, weil Marie ihn offensichtlich mit dem Tambourmajor betrogen hat. Mir genüsslicher Ironie sagt der Doktor: „Aber er hat eine brave Frau. Geht ihm nicht wie andern.“

Daraufhin bekommt Woyzeck einen Schock, was den Doktor begeistert, ihm den unregelmäßigen Puls fühlt und Woyzeck noch im Weglaufen das Versprechen einer Gehaltserhöhung nachruft.

10) Die Wachstube

Es ist Sonntag. Andres, der sich mit Woyzeck das Zimmer in der Kaserne teilt, singt ein Lied von einer Magd, sie sich mit Soldaten einlässt. Außerdem berichtet er, dass in der Stadt eine Kapelle zum Tanz aufspielt. Woyzeck überkommt eine heiße Vorahnung.

11) Wirtshaus

Vor dem Wirtshaus balgen sich zwei betrunkene Handwerksburschen, einer ist aggressiv, der andere melancholisch. Woyzeck stellt sich ans offene Fenster der Gaststätte und späht hinein. Drinnen tanzen Marie und der Tambourmajor miteinander, ohne Woyzeck zu bemerken. Sie miteinander zu sehen, versetzt Woyzeck einen schweren Schlag. Er fühlt sich gedemütigt, weil Marie ihn „am hellen Tag“ in aller Öffentlichkeit betrügt: „Er hat sie wie ich zu Anfang!“

Inzwischen verspottet einer der Handwerksburschen in einer Rede, die an ein biblisches Gleichnis erinnert, die Schöpfung des Menschen. Durch das Bedürfnis, sich gegenseitig Schaden zuzufügen, seien die Menschen unvollkommen.

12) Freies Feld

Woyzeck hört Stimmen, die ihm befehlen, Marie zu erstechen.

13) Nacht

Woyzeck und Andres liegen in ihrem Bett in der Kaserne. Woyzeck schüttelt seinen Kameraden und fragt ihn, ob er nicht die Stimmen höre, die zu der Wand sprechen. Doch Andres nimmt das nicht ernst. Er empfiehlt Woyzeck, die Medizin gegen Fieber geben zu lassen, und schläft wieder ein.

14) Wirtshaus

Im Wirtshaus trifft Woyzeck auf den betrunkenen Tambourmajor, der sich von ihm provoziert fühlt und ihn verprügelt.

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15) Kramladen

Um sich eine Waffe zu kaufen, geht Woyzeck in das Geschäft eines Juden. Er findet eine Pistole, für die er allerdings nicht genug Geld hat. Darum kauft er ein Messer. Zur Überraschung des Juden verhandelt er nicht einmal über den Preis, sondern zahlt die verlangten zwei Groschen und geht.

16) Kammer

Marie, die schwere Schuldgefühle wegen des Betrugs an Woyzeck hat, ließt in der Bibel. Sie findet eine Stelle, in der Jesus einer Ehebrecherin vergibt. Ein Narr (in Szene 27 auch „Idiot“, steht hier für einen geistig Benachteiligten) ist bei ihr, brabbelt kurze Märchen vor sich hin und kümmert sich um Maries Kind. Marie fällt auf, dass Woyzeck seit zwei Tagen nicht bei ihr war.

17) Kaserne

In seinem Kasernenzimmer betrachtet Woyzeck seine wenigen Habseligkeiten und beschließt, sie Andres zu überlassen. Als Andres ihn wieder darauf anspricht, dass er Fieber habe und sich Medizin holen solle, erwidert Woyzeck, dass noch ungewiss sei, wer sterben werde.

18) Der Hof des Doktors

Der Doktor hält eine Vorlesung vor Studenten. Er will eine Katze zum Fenster hinauswerfen, um zu untersuchen, wie diese sich angesichts der Erdanziehungskraft verhält. Woyzeck hält die Katze fest und soll sie aus dem Fenster werfen, doch das Tier beißt ihn und läuft weg. Er entschuldigt sich damit, dass seine Hände zittern. Begeistert von dessen Koordinationsstörungen, führt der Doktor seinen Studenten nun Woyzeck statt der Katze vor.

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19 ) Marie mit Mädchen vor der Haustür

Vor dem Haus spielen Mädchen, die wollen, dass Marie ihnen etwas vorsingt. Daraufhin bittet Marie eine Großmutter, ihnen eine Geschichte zu erzählen. Was die Großmutter ihnen daraufhin erzählt, erinnert an das Märchen „Die Sterntaler“, mit dem Unterschied, dass es kein gutes Ende nimmt, sondern der Hauptcharakter zum Schluss von allen verlassen und allein auf der Welt ist.

Da tritt Woyzeck auf und fordert Marie auf, mit ihm zu gehen. Auf ihre Frage, wohin er mit ihr wolle, antwortet er nur abwehrend mit: „Weiß ich’s?“

 

20) Abend. Die Stadt in der Ferne

Es ist bereits dunkel, als Woyzeck und Marie in der Nähe eines Teichs, weit entfernt von der Stadt, ankommen. Marie fühlt sich unbehaglich, sie möchte am liebsten schnell wieder nach Hause gehen. Woyzeck erinnert sie daran, dass sie seit fast zwei Jahren eine Beziehung führen. Dann ersticht er sie mit dem Messer, das er zuvor dem Juden abgekauft hatte. Zwar schreit Marie um Hilfe, doch Woyzeck sticht unbarmherzig weiter auf sie ein, bis er sich sicher ist, dass sie sich nicht mehr rührt. Er flieht, als er Menschen kommen hört.

 

21) Es kommen Leute

Zwei Personen, die in der Nähe sind, müssen den Mord mitanhören. Zuerst glauben sie, der nahegelegene Teich sei verflucht und rufe nach ihnen. Doch bald sind sie sich sicher, dass die Schreie von einem Menschen kommen und entscheiden sich, dem auf den Grund zu gehen.

22) Das Wirtshaus

Im Wirtshaus singt und tanzt Woyzeck mit einer Prostituierten namens Käthe. Doch als er andeutet, dass sie eines Tages sterben werde wie alle anderen, lässt sie ihn sitzen. Bevor Käthe sich abwendet, entdeckt sie einen Blutfleck an Woyzecks Ärmel und ruft aus: „Rot, Blut!“

Die Leute im Wirtshaus scharen sich um Woyzeck und fragen ihn nach der Herkunft des Blutes aus. Er weiß sich nicht zu rechtfertigen, fühlt sich bedrängt und flieht.

23) Abend. Die Stadt in der Ferne

Woyzeck kehrt zu Maries Leiche zurück, um das Messer zu holen, das er am Tatort zurückgelassen hatte.

 

24) Woyzeck an einem Teich

Er wirft das Messer in den Teich, damit es niemand findet. Allerdings befürchtet er, es nicht tief genug versenkt zu haben, watet ins Wasser und wirft es noch einmal. Er wäscht die Blutspuren von seinen Kleidern. Seine Angst, als Mörder enttarnt zu werden, ist groß: „Will denn die ganze Welt es ausplaudern?“

25) Straße